Treibstoff

Eine Reise nach Stuttgart, zur Jahreshauptversammlung 2015 des Verbandes Deutscher Industrie Designer (VDID).

Es begann mit der Vorabendveranstaltung zur Eröffnung der FOCUS OPEN 2015, das Designforum des Landes Baden Württemberg. Die Exponate waren international und hatten ein beachtliches Designniveau. Das anschließende Get-together gab reichlich Gelegenheit zum Gedankenaustausch unter Kollegen und Designinteressierten.

 

Am darauffolgenden Morgen gab es die Fortsetzung in der Kunstakademie auf dem Killesberg. In den insgesamt fünf Vortragsblöcken wurde unter dem Thema „Treibstoff“ informatives zur Ganzheitlichkeit des Berufsbildes geboten.

 

Im ersten Vortrag referierte Dipl.-Ing. Martin Emila (VR-Manager B|S|H Hausgeräte GmbH)
über Virtual Reality in Design und Marketing als eine Darstellungsform, die aus dem heutigen Designprozess nicht mehr wegzudenken ist. Dass es zwischen den Ansprüchen des Designs und denen des Marketings bezogen auf die Bildinhalte Unterschiede gibt, wurde mit beeindruckenden Bildern mehr als deutlich.
Im folgenden Vortrag referierte Dipl.-Des. Ulrich Warth von Teams Design über Deutsches Design auf internationalen Märkten und zeigte auf, wie ein international aufgestelltes Designbüro sich den interkulturellen Herausforderung stellt.

 

Herr Gernot Schwanhäußer (European Patent Attorney, Ostertag & Partner) berichtete im anschließenden Vortrag über die neue Rechtsprechung beim Schutzrecht von Designentwürfen. Der Patentanwalt zeigte auf, welche Möglichkeiten des Designschutzes es aktuell in Deutschland gibt.

 

Präsentieren wie Steve Jobs – Oliver Schlossarek (Organisationsberater und Personalcoach) zeigte an Hand von Präsentationssequenzen bezüglich der Vorstellung neuer Apple Produkte auf, wie geschickt Steve Jobs das Auditorium zu begeistern verstand. Er zelebrierte die Vorstellung neuer Produkte und baute Spannung auf. Er brach Inhalte so weit runter, das die Botschaft für jeden bildlich wurde. Beispiele hierfür waren das i-POD, das dünner ist als ein Bleistift, oder die Speicherkapazität, die nicht in Gigabyte beschrieben wurde, sondern mit „ 1000 Songs in a Pocket.“ Jede Pause, jede Aussage ist gezielt und einstudiert. Hier wird den Zuschauern eine Show vermittelt, die deren Bewusstsein emotional berührt. Was auf der Bühne in einem kurzen Zeitpunkt souverän dargestellt wird, ist in Wahrheit eine akribisch vorbereitete Inszenierung, so wie wir es vom Theater her kennen. Dass diese akribische Vorbereitung funktioniert, zeigt der Erfolg des Konzerns Apple.

 

Last but not least gab Johannes Braun, Design Thinker aus Potsdam Einblicke in die Stepps des „Design Thinking“, die im Wesentlichen aus der Designarbeit abgeleitet sind, was dann prompt zu  einer spannenden Diskussion über die feinen Unterschiede führte.

 

Anschließend ging es über zur Mitgliederversammlung des VDID, wo die einzelnen Regionen über Ihre Aktivitäten berichteten. Unter der Bezeichnung „Region 08“ stellten Christof Flötotto und Romin Heide gelebte Vernetzung von Studierenden, Absolventen und Young Professionals vor, was dem Verbandsleben des VDID frischen Wind verleiht. Im Anschluss wurden die Neuwahlen des Vorstandes durchgeführt, der im Wesentlichen in seinen Ämtern bestätig wurde.

 

In Gänze eine gelungene Veranstaltung, die reichlich Treibstoff lieferte.

 

Ingrid Hoffmann-Budde & Paul Budde