Die Agritechnica, als weltweit größte Fachmesse für Landtechnik, bietet uns die Chance alle Hersteller und deren Produkte in voller Breite zu erleben, zu vergleichen und gleichzeitig Neues und Spannendes zu entdecken. Neben dem Überblick über den Markt und die Branche im Allgemeinen sowie die Art und Weise wie sich die Hersteller präsentieren und positionieren, finden wir oftmals auch überraschende Detaillösungen.
Die „Platzhirsche“ der Branche präsentieren sich gewohnt selbstbewusst und laut. Die Produktportfolios decken nahezu alle gängigen Maschinentypen (Mähdrescher, Feldhäcksler, Vorsatzgeräte, Traktoren und entsprechende Anbaugeräte) und Leistungsklassen ab, deren aktueller technischer Standard sich scheinbar ohne echte Innovationen nur langsam weiterentwickelt.
Auffällig ist die Präsenz asiatischer Hersteller. Wo bei der Agritechnica 2013 noch Kataloge auslagen, stehen diesmal 1:1 Modelle der Maschinen und die Hersteller präsentieren stolz und selbstbewusst ihr ausbaufähiges Produktportfolio. Aus gestalterischer Sicht liegen diese aber noch weit hinter dem westlichen Standard zurück.
Neues findet man eher bei den Zuliefer-Firmen der Branche, so rückt LED-Licht endlich in den Fokus. Markenspezifische Eigen-Entwicklungen der Leuchten zeigen die Möglichkeiten zur Differenzierung auf und können wie beim Deutz-Traktor 9340 gesehen, zum prägenden Element der Traktorhaube werden. Bei Standard-Leuchten, die möglichst universell einsetzbar sein müssen, ersetzt LED-Technologie lediglich die bisherigen Leuchten, ohne das gestalterische Potenzial der Technologie auszuschöpfen.
Im HMI-Bereich finden sensitive Oberflächen Einzug in neuartige Bedienkonzepte, beispielsweise in Bedienarmlehnen. Bei der Gestaltung der Armlehnen wird mehr und mehr der Benutzer in den Fokus gerückt, um die komplexen Arbeiten mit der Maschine ausführen zu können. Modulare Systeme erlauben es dem Hersteller die Bedien-Elemente gezielt auf den Nutzer und dessen Anwendung auszurichten und zu individualisieren.
So fanden wir in diesem Jahr auf der Agritechnica das Überraschende eher im Detail oder bei den Komponenten, als in der gestalterischen Qualität einer Gesamtmaschine.
Daniel Meyer