Das virtuelle Nutzfahrzeug

Mit voller Spannung und Neugier machten wir uns am Dienstag, den 24. Juni 2014 auf den Weg nach Mannheim, zum John Deere Forum, in dem der 7. Industriearbeitskreis mit dem Thema „das virtuelle Nutzfahrzeug“ statt fand.

 

Dieser Arbeitskreis ist ein Zusammenschluss der Netzwerke Commercial Vehicle Cluster (CVC) Südwest und Virtual Dimension Center (VDC) Fellbach, die sich aus Dienstleister, Anbieter, Forscher und Nutzer zusammensetzt und sich über Virtual Reality sowie Virtual Engineering und dem Nutzfahrzeugbau austauscht.

 

An diesem Tag hatten wir die Gelegenheit dabei zu sein und den Vorträgen von Franz Obermair, Professor für Produktionstechnologie der FH Steyr und Jan-Gerd Hinrichs, Manager Global IT von John Deere GmbH & Co. KG zu folgen.

 

Herr Obermair referierte über die Anwendung von Virtual- und Mixed Reality zur Gestaltung effizienter Montageprozesse am Beispiel, des Kooperation-Partners MAN Truck & Bus AG. An ausgewählten Beispielen zeigte er auf, dass durch virtuell erzeugte Nutzfahrzeuge die Produktentwicklungszeit reduziert werden kann. Außerdem können Montageprozesse in virtueller Form effizient gestaltet und somit ausgereifte Produkte und Prozesse erzeugt werden. Hilfsmittel ist hierzu eine 3x4m große CAVE die aus drei Projektionsflächen und der VR-Software ESI von ICIDO besteht.

 

Der zweite Vortrag, von Herr Hinrichs handelte von der virtuellen Produktentwicklung im Hause John Deere. Ich war erstaunt, dass sich das Unternehmen seit über 10 Jahren mit der virtuellen Welt befasst und diese Technik einsetzt um verschiedenste Simulationen zu erzeugen und diese frühzeitig in die Produktentwicklung zu integrieren. Für Ihre Untersuchungen besitzt das Unternehmen eine eigene CAVE und eine 6m lange Powerwall. Er betonte ausdrücklich die Wichtigkeit der konsequenten Datenorganisation und einem sauberem Prozessmanagement. Er erwähnte das Sie ein neues Zentrum zum jetzigen Zeitpunkt erbauen in dem eine fünf Seiten CAVE (mit der Integration von Boden und Decke) eingerichtet wird. Diese erfolgt in Zusammenarbeit mit der Universität Mannheim.

 

Im Anschluss gab es eine Werksführung des Landmaschinenunternehmens. In drei Gruppen aufgeteilt und mit einem Headset ausgerüstet erkundeten wir mit unserem Werksführer die Produktionsbereiche vom Getriebe bis zum fertig, verkauften Traktor. Interessant und mit Leidenschaft berichtete er von der Produktion – das die gesamte 6er Baureihe in Mannheim produziert wird und über das neue DirectDrive, das erste Doppelkupplungsgetriebe für Traktoren.

 

Der 7. Industriekreis war insgesamt eine gelungene Veranstaltung mit informativen Vorträgen. Es wurde sehr schön verdeutlicht, wie sich die virtuelle Welt auch im Nutzfahrzeugbereich bei John Deere in den Produktentwicklungsprozess fest integriert ist. In der Zukunft können wir sicher sein, das diese Technik nicht mehr wegzudenken ist.

 

Lia Budde