Die Hannover Messe gilt als DIE Messe für richtungsweisende Industrietechnik, denn hier werden die entscheidenden Neuerungen auf dem Gebiet der Steuerungs-, Antriebs- und Regeltechnik, Mechatronik, und Bionik sowie Hydraulik, Pneumatik, Nano- und Mikrotechnik und nicht zuletzt in der Netzwerktechnik und Oberflächenoptimierung dargestellt. Nirgendwo sonst stellen Unternehmen, Verbände und Wissenschaftler ihre Entdeckungen und Erfindungen so umfassend aus wie in Hannover. Neben meiner Neugier auf neue Technik wollte ich hier auch nach Firmen schauen, die „Die Wertigkeit Ihrer Produkte“ noch durch Optimierung im Design erhöhen könnten, um damit den Marktzugang zu erleichtern.
Durch die themengebundene Organisation der Messe wurde eine gezielte Auswahl und Wegführung deutlich erleichtert. Mein Weg führte zur Halle „Industrial Automation“. Der „Aufmarsch der Roboter“ dort faszinierte mich auf Anhieb. Hier wurde die Leistungsfähigkeit und die tiefe Einbindung der Roboter in den Fertigungs- und Montageprozess vorgeführt. Die vielschichtigen Varianten in Aufbau und Abmessung fand ich hierbei besonders beeindruckend.
Unter dem Themenbereich „Industrial Supply“ habe ich hoch interessante Entwicklungen der Oberflächenbeschichtungen entdeckt. Durch diese Beschichtungen werden gravierende erhebliche Leistungssteigerungen auf den verschiedensten Anwendungsgebieten erreicht, sei es die längere Lebensdauer für Verschleißteile oder eine höhere Widerstandfähigkeit gegen aggressive Umweltbelastungen. Die Nanotechnologie ist jedoch eine Enklave für Spezialisten. Dieses wurde daran deutlich, dass Hochschulen und Institute diese Anwendungen darstellten und Einsatzbeispiele zeigten.
Einen großen Raum nahm auch das Thema „Energy“ ein. Die Weiter- und Neuentwicklungen stecken in den verschiedensten Komponenten und Baugruppen der Elektronikbauteile. In der gesamten Branche greift die Anforderung Efficiency and Productivity. Als Leihe verstand man hier gar nichts mehr: in diesen Hallen regierten die Fachexperten.
Als Fazit meines Messebesuches kann ich sagen, dass meine Neugier auf interessante neue Fertigungstechniken voll befriedigt wurde. Wieder einmal habe ich festgestellt, dass der Weg in der Entwicklung sehr stark zur Spezialisierung führt und gute technische Lösungen oft sehr komplexes Know How voraussetzen. Da es sich bei den Anbietern weitgehend um Lieferanten von Investitionsgütern handelte, war ein Gespräch zum Produktdesign nur eingeschränkt möglich. Dennoch stachen genau die Unternehmen ins Auge, die Ihre Produktstrategie systematisch geplant und aufgebaut haben und diese in einer interessanten Farbgebung und einem markanten Design umsetzen.
Ludger Kortenbrede